Tipps von einem Ortskundigen
Jetzt teilen
TEXT Gault&Millau Redaktion Deutschland | FOTOS Getty / cottoecrudo
In der Lagunenstadt feiert man seit dem 12. Jahrhundert vom 26.12. (Stefanitag) bis die Fastenzeit anfängt. Allerdings musste Filmemacher Frederico Fellini dafür sogen – mit seinem Film Casanova (1976) – dass der damals eingeschlafene Brauch der großen Masken-Feste wieder belebt wurde. Unser Autor und Wahl-Venezianer Felix Krohmer war dort und hat ein paar schöne Restauranttipps und wir stellen Ihnen das venezianische Karnevalsgericht schlechthin vor: Fritelle.
Wir starten in der Harry’s Bar, am Canale Grande, 1. Stock, Restaurant, hier muss man frühzeitig reservieren, beste Zeit ist Sonntagmittag. Immer gut, Old School das Interieur wie die Teller – Scampi thermidor und Co., Oberkellner in weißen Dinner Jackets, das Carpaccio am Ort seiner Genese genießen mit Blick auf die Lagune – jetzt müssen nur noch Hemingway oder die Loren eintreten und die Zeitreise ist perfekt! Großes Kino welches die selbstbewussten Preise mehr als rechtfertigt. Ein trendy Platz im Castello Bezirk ist das Ristorante Local, trendy und dabei kreativ. Ein erfrischender Neuzugang in Venedig, experimentell und dennoch handwerklich top. Weinbegleitung zum Menu – und hier unsere Empfehlung unbedingt das Menu nehmen – begeistert mit treffsicheren wie entdeckungsfreudigen Empfehlungen. Auch hier ist es wichtig frühzeitig zu reservieren. Oder man lässt sich ganz einfach treiben, genießt die vielen Bars in Rialto (rund um den Fischmarkt) und macht es wie die Locals: statt lange in einem Restaurant zu sitzen, zelebriert der Venezianer kulinarisches Insel-Hopping: er isst und trinkt sich durch die Bacari (Weinbars) mit ihren großartigen Cicchetti – Tapas auf venezianisch. Dazu un’ombra, ein Gläschen Wein und noch eines und noch eines. Und noch…
Und kennen Sie schon Fritelle, das gastronomische Symbol schlechthin des venezianischen Karnevals? Sie gelten als das Nationaldessert der Republik Serenissima und stammen aus der Zeit der Renaissance. Um 1700 wurden sie zum Nationaldessert des Staates Venetien gewählt. Das damalige Rezept beinhaltete die Zugabe von Schmalz anstelle von Öl, die Verwendung von Ziegenmilch und den Zusatz von Safran zum Teig.
Eine herausragende Adresse empfiehlt die italienische Designerin Giulia Campeol auf issimoissimo.com: „das Rizzardini, an der Straße vom Campo San Polo zum Rialto. Es handelt sich um eine Bodega, die sich von modernen Restaurierungen nicht unterkriegen ließ und ein wunderbares Auge für handwerkliche Qualität aufweist.“