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TEXT Redaktion I FOTOS Villa Eden und Redaktion
Inspirationen von einem paradiesischen Ort der Erholung und Besinnung: Die Villa Eden in Meran hat uns in Beschlag genommen.
Wer seinen Wagen in die herrschaftliche Einfahrt des Hotels Villa Eden in Obermais oberhalb von Meran steuert, wird begeistert feststellen: Ab der Grundstücksgrenze ist man in der Obhut des „Leading Hotels of the World Teams – Villa Eden“, unter der aufmerksamen Leitung der Hotelbesitzerin Angelika Schmid und ihrem Mann, und das geräuschlos angenehm. Wir sind im wahrsten Sinne angekommen, haben die Hotelhalle mit dem prunkvollen klassizistisch anmutenden Interieur durchschritten und denken nun bei einem Willkommens-Glas auf der Terrasse des Hotels über die Bedeutung des Namens Eden nach: Eine der faszinierendsten Erzählungen der Genesis ist die Beschreibung dieses Gartens Eden und seiner vier Flüsse. Da heißt es: „Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen. Der eine heißt Pischon; er ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt. Das Gold jenes Landes ist gut; dort gibt es auch Bdelliumharz (Guggul) und Karneolsteine (Karneol). Der zweite Strom heißt Gihon; er ist es, der das ganze Land Kusch umfließt. Der dritte Strom heißt Tigris; er ist es, der östlich an Aššur vorbeifließt. Der vierte Strom ist der Eufrat.“
Sind die Gärten Edens in Obermais?
Diese Beschreibung wirft jedoch ein grundlegendes Problem auf: die geographische Präzision. Die genaue Lage dieser Orte bleibt in den Texten der jüdischen Tradition vage und spekulativ. Vielleicht sind die Gärten Edens in Obermais, Meran, mag man gewagt phantasieren. Mitnichten, aus gutem Grunde: Im Judentum wurde der Name Gan Eden mit der Vorstellung des Sammlungsortes der Gerechten nach dem Tod verbunden. Die geografische Lokalisierung auf Erden wurde bewusst vermieden. Dies liegt in der jüdischen Zurückhaltung begründet, heilige Stätten oder konkrete Orte für den Paradiesgarten, den Berg der Offenbarung oder den Berg Sinai festzulegen. Diese Zurückhaltung soll Gefahren wie die Anbetung, die Anrufung oder den Kultus der Wallfahrt sowie die Verehrung heiliger Stätten und den Götzendienst vermeiden.
Diese Haltung betont die spirituelle und nicht die physische Bedeutung dieser heiligen Orte. Sie schützt vor der Entstehung von Kulten, die sich um konkrete geografische Stätten entwickeln könnten, und stellt sicher, dass der Glaube auf innerer Spiritualität und nicht auf äußeren Pilgerfahrten basiert.
Sammlungsorte für Paradies-Empfindungen
Bleibt damit das Paradies ein nicht lokalisierbarer Ort, um allen Gefahren der Anbetung, der Wallfahrt und des Götzendienstes aus dem Weg zu gehen? Sicherlich hat die geistige Bedeutung hier Vorrang, und einen physischen Platz mit dieser gewaltigen Dimension wird es nicht an einem Ort zu lokalisieren geben. Allerdings finden wir manchmal Plätze, die Sammlungsorte sein können für innerliche und äußerliche Paradies-Empfindungen. Orte, die wie der Gruß aus der Küche des Paradieses wirken: mit einem Appetizer, verheißungsvoll und gespannt auf die Erfahrungen, die noch kommen.
Die Villa Eden darf für sich in Anspruch nehmen, so ein Ort zu sein, der als Platz des Wohlbefindens in paradiesischer Umgebung fungiert. Die Villa wurde vom Vater der derzeitigen Hotel-Chefin gegründet. Er hatte sich mit Hotels beschäftigt, die medizinische Betreuung anbieten. Sie war eine der ersten „Landserhöfe“ Italiens, ein Grund, warum auch heute noch viele internationale Gäste, aber auch viele Italienerinnen und Italiener auf das Hotel als Gesundheits-Hort schwören.
Kuren, Behandlungen, Check-ups
Das Programm der Villa ist faszinierend vielfältig, die Betreuung höchst professionell. „Better Aging“ ist der Leitsatz mit einer überzeugenden Mission: „Ein hochwertiger Lebensstil führt zu einem längeren und besseren Leben.“ Fast 60 Seiten umfasst der Katalog an unterschiedlichen Behandlungen, Kuren, Eingriffen und Check-ups. Die fußläufig erreichbare Klinik kann ästhetisch-medizinische Eingriffe vornehmen, die Kuren sind mit Tiefe und Vielfalt entwickelt worden. So bietet beispielweise das „Signature Better Aging“- Programm eine Therapiestrategie zur Regeneration und Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Nach sieben Tagen und einer Menge von Behandlungen und Programmen verlässt man den Ort mit neuer Kraft und einem Plan, der auch danach weiter umgesetzt werden kann. Die Check-ups sind wertvolle Gesundheits-Boxenstopps. Für die ganzheitlichen Erholungssucher mit dem Wunsch einer nachhaltigen Regeneration gibt es kein Programm, das hier nicht helfen könnte. Das Ergebnis kann persönliche Wunder bewirken: Eine Sauerstoff-Therapie motiviert einen mit Energy-Booster zu ungeheuerlichem Tatendrang. Die Massagen sind vielfältig, von Antistress-Anwendungen bis hin zur entschlackenden und revitalisierenden Körperbehandlung – und jede einzelne ist einen Besuch wert.
Ein schöner Mix für Körper und Geist
Das Spannende am Paradies-Konzept der Villa ist aber die Kombination! Trockene Semmeln und Wasser als Fine-Dining-Ersatz gibt es bei luxuriösen Körper-und-Geist Total-Sanierungskonzept-Destinationen allemal. Im Konzept der Villa Eden kann der Gast „ganz frei und ungeniert“ im Taste Room ausgezeichnete Küche und Weine genießen. Da wird nicht zuallererst „ein Ruf ruiniert“– ganz im Gegenteil: Nach einer aufwendigen Kalkwickelbehandlung mit intensiven körperlichen Arbeitsprozessen und Kalorienabbau wird man durch Marcello Corrados Küche belohnt. Was für ein schöner Mix, der Körper und Geist angenehm verbindet.
Longevity ist manchmal ein bemühter Slogan. Diese Langlebigkeit, also chronisches Gesundsein, wird andernorts gerne werbend als Allheilmittel verkauft. Das Villa Eden-Konzept ist weitreichender, es appelliert an Körper und Seele und liefert alle erdenkliche Sinnes-Wahrnehmungen. Ganz zu schweigen von einem ganzheitlichen Fitnesstraining, vom Nordic Walking bis hin zu Personal Yoga. Nach so viel Workout darf an gutes Essen gedacht werden – und Chef Marcello Corrado liefert dafür eine feine Auswahl raffinierter Gerichte, ob Rote Bete-Variation, Bernstein-Makrele oder sardischen Seeteufel, abgerundet mit einer interessanten Wein-Auswahl. Corrado ist von uns mit zwei Hauben ausgezeichnet, seine Vita ist spannend: Der gebürtige Neapolitaner studierte erstmal Wirtschaft und Handel, bevor er mit 26 seiner Leidenschaft den Vorzug gab und seitdem an Top-Plätzen gekocht hat, zuletzt in der Osteria Perillá in Val d’Orcia, die zur Kellerei Podere Forte gehört.
Auf der Terrasse gibt es einen eigenen kleinen Bereich, in dem das Fine-Dining Menü eingenommen werden kann, über das gesamte Jahr auch im gepflegten Salon der Villa. Die Zimmer des Hotels sind aufwendig gestaltete Suiten, der Ausblick ins Grüne ist faszinierend.
Ein Hauch von Regenwald
Das liegt vor allem am Park der Villa Eden, der durch große Bäume beschattet wird, die schon viele Jahrzehnte dort wachsen. Ein großer gepflegter Teich mit quakenden Fröschen lässt den Gast einen Hauch von Regenwald-Atmosphäre spüren. Der Außen-Pool thront über Meran und bietet einen schönen Ausblick auf die Umgebung und Berge, nicht zuletzt auf das in der Nähe liegende Schloss Trauttmansdorff mit seinen besuchenswerten Gärten. Das alles findet in bester Lage statt: Der Platz oberhalb Merans ist ein Zufluchtsort und das Villenviertel von Meran. In Obermais befinden sich viele Schlösser, Ansitze und Herrschaftsvillen.
Durch seine sonnige und klimatisch vorteilhafte Lage war der Standort bestens geeignet, eines Tages zum Balkon von Meran zu werden. Das war auch der Grund, weshalb sich schon früh Adel und Bürgertum in Obermais niedergelassen haben. Wir auch, allerdings leider nur auf Zeit.