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TEXT | FOTOS Hans Fink
Das Borgo San Felice ist ein malerischer Platz in der Toskana, mitten im Chianti-Gebiet. Ein historisches Ensemble, mit Top-Hotel, hervorragender Gastronomie und einem namhaften Weingut.
„Vergelt’s Gott“, sagte Felice von Cantalice, immer dann, wenn er wieder eine kleine Spende erhalten hatte. Wegen des dadurch bedingten häufigen Dankens trug er den Beinamen „Bruder Deogratias, Dank im Namen Gottes“. Felix verbrachte den größten Teil seines Lebens als Laienbruder in Rom, wo er über 40 Jahre lang als Almosensammler für sein Kloster tätig war. Er ging barfuß durch die Straßen Roms und bat um Spenden für die Armen. Felix war bekannt für seine Demut, Freundlichkeit und sein tiefes Gebetsleben. Er war auch ein Seelenführer und Berater für viele Menschen, einschließlich führender Persönlichkeiten der Kirche. Das ist alles vor 500 Jahren geschehen, und Felice ist später für sein Wirken heiliggesprochen worden. Was für eine schöne Namensgleichheit für den kleinen Ort Borgo San Felice, der ungefähr 15 Minuten von Siena entfernt im Chianti-Gebiet liegt und eine Top-Destination der Gastlichkeit bietet, mit viel Geschichte und wunderbaren Plätzen zum Danksagen, einem Vergelt’s Gott für wunderbare Momente. Natürlich geht es an diesem pittoresken Ort nicht um Almosen an den verdienstvollen Heiligen, der sich um die Ärmsten aufopfernd gekümmert hat. Es geht vielmehr um eine Fülle von intensiven Sinnes-Erlebnissen. Das Haus wird von einem hervorragenden Team rund um CEO Danilo Guerrini geführt. Danilo ist ein erfahrener internationaler Hotelmanager, der vor seiner Borgo-Verpflichtung Manager der ebenso ikonischen Pellicano Hotels war. Das Haus gehört der Allianz Versicherungsgruppe, die das Ressort mit leiser Hand und unscheinbar präsenter Aufsicht unterstützt und walten lässt.
Wenn wir über den Borgo berichten, sollten wir uns auf eine inspirierende „Dreifaltigkeit“ einlassen, die dort zelebriert und geboten wird. Da ist ein Hotel mit vielen Zimmern, aber vor allem vielen historischen, ungefähr 400 Jahre alten Häuser-Kleinoden, in denen diese zu finden sind, ein Relais Chateau im wahrsten Sinne. Erst vor kurzem wurde das letzte Haus des Borgos renoviert und ist somit ein Teil der vielen pittoresken Ensembles und Suiten, die der Gast wählerisch-qualvoll aussuchen kann. Wir waren im Palazzo und hatten einen ebenerdigen Eingang in die Suite – sie war früher das Büro des Gutsverwalters und atmet auch heute noch Herrschaftlichkeit, nicht zuletzt, da in den oberen Geschossen die adeligen Besitzer des Guts wohnten und man sich der Allgegenwart kultivierten Besitzstands selbst heute nicht entziehen will. Über drei Räume erstreckt sich die Suite und bietet alles, was die reisende Herrschaft, respektive wir, sich wünscht. Einen respektablen Wohnraum als Lounge, das herrschaftliche Schlafgemach mit viel Platz und ein Bad von nobler Größe.
Über 200 Leute waren früher im Borgo – dem Gut – und arbeiteten dort. Jedes Haus hatte eine Funktion. Auch heute sind die eng aneinanderliegenden schutzgebenden historischen Häuser im Dienst – weniger der adeligen Herrschaft verpflichtet als dem Gast. Rechts eine wohlsortierte Boutique, links der Spa mit einer großen Auswahl an Angeboten – eine Kapelle und eine öffentliche Kirche, links weiter geht es zu den Restaurants, dem einladenden Pool, einer kleinen charmanten Bar. Tennisplätze gibt es ebenso wie Boccia-Gelegenheiten, bei denen man im wahrsten Sinne eine ruhige Kugel schieben kann. Bei Spielniederlage empfiehlt sich die Meditation im Gemüsegarten oder der direkte Weg in die Enoteca. Mir wurde empfohlen, dass ich das Frühstück nicht im offiziellen Restaurant-Bereich einnehmen soll, sondern im dahinter liegenden schattigeren Rosengarten – gesagt, getan: wieder ein Platz zum Danksagen. Und wenn wir schon beim Essenseinnehmen sind: Das Borgo San Felice verfügt über eine schöne Kombination von gehobener Küche und Trattoria-Kultur. Fangen wir bei Juan Quintero an, dem Chef aus Kolumbien, der im Drei-Hauben-Rot-würdigen Poggio Rosso angenehm unaufgeregt das Zepter führt und das Vertrauen von Starkoch und Multi-Restaurateur Enrico Bartolini genießt. Die Trattoria liefert das ländliche farm to table-Konzept in bestechender Einfachheit – ein schöner Kontrast im Qualitäts-Kosmos des Borgos. Was fehlt? Der Wein. Und damit sind wir nach Hotel und Essen am dritten Punkt der Dreifaltigkeit angekommen: dem Winzerbetrieb.
Essen mit Ausblick
Juan Quintero
San Felice ist ein einzigartiger Ort, der sowohl als renommiertes Weingut als auch als malerischer Weiler in der historischen Chianti Classico-Region besticht. Dieses Anwesen erstreckt sich über beeindruckende 650 Hektar Land, von denen 140 Hektar Weinberge mit mehr als 17.000 Rebstöcken und 17.000 Olivenbäumen auf einer Höhe von etwa 400 Metern über dem Meeresspiegel bedeckt sind.
Das Terroir von San Felice ist bemerkenswert vielfältig und größtenteils felsig, wobei die Böden unterschiedliche Schichten aufweisen. Diese Vielfalt wirkt sich unmittelbar auf die Aromen und Geschmacksnuancen der Trauben aus, selbst innerhalb derselben Rebsorte, was den Weinen von San Felice ihre unverwechselbare Komplexität und Tiefe verleiht.
Fässer gefüllt mit bestem
Chianti Classico Riserva Il Grigio
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