Die Kraft des Nudelwassers und der spaßigen Resteverwertung
Was können Hobbyköche von Profis lernen? Heute: Graciela Cucchiara, Münchner Feinkosthändlerin und schillernde Expertin für die italienische Küche, erklärt uns, warum man Pastawasser niemals einfach wegschütten sollte und erteilt die Erlaubnis zum Spaghettibrechen.
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TEXT Graciela Cucchiara | FOTO Annette Sandner
Nudel-Kochwasser ist heilig! Deshalb solltet ihr eure Nudeln nie über dem Waschbecken abgießen, sondern immer etwas Kochwasser auffangen. Ihr könnt das Kochwasser auch ein paar Tage im Kühlschrank aufheben und immer wieder zum Eindicken von Saucen, Suppen oder Eintöpfen verwenden. Die Stärke ist dabei wichtig. Und bitte kein Öl hinzufügen!
Es gibt auch viele, die darauf schwören, Nudeln mit kaltem Wasser abzuschrecken. Jeder Italiener würde dabei aufschreien. Denn dadurch wird die kostbare Stärke, die später wichtig für die Sämigkeit der Sauce ist, einfach in den Abguss gespült.
Und Trommelwirbel: Endlich verrate ich euch meine Lieblingspasta! Alle Nudelreste, die in verschiedenen Packungen übrig bleiben, mische ich zusammen und mache so die typische „Pasta Mista“. Diese ist ideal für Minestre (Suppen) wie Minestra a Cocozza, eine dicke Suppe mit Kürbis, oder einen sommerlichen und lustigen Nudelsalat.
Spaghetti darf man nie brechen – außer man ist Neapolitaner, der Pasta Mista machen möchte. Und jetzt, wo ihr (fast) alle Pasta-Geheimnisse kennt, dürft ihr auch die Spaghetti brechen. Aber nur für die Pasta Mista!