„Der Tresen ist bei uns der Star“
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TEXT & FOTO Anke Kronemeyer
Lukas Jakobi (29) eröffnet nächste Woche, am 12. Oktober, sein eigenes Restaurant in Düsseldorf. Schon jetzt hat der gebürtige Wiesbadener zahlreiche Auszeichnungen eingeheimst. Seine bisherigen Stationen lassen einiges erahnen: Seine Ausbildung beendete er im legendären „Victorian“ in Kö-Nähe in Düsseldorf, wechselte von dort ins ebenfalls hoch dekorierte „Agata‘s“ ein paar Straßen weiter, nach einer Station im „DeLibrije“ in Zwolle ging es zu Christian Bau ins „Victor‘s Fine Dining“ ins Saarland, bevor er, zurück in Düsseldorf, im „Nagaya“ anheuerte. Von dort aus ging es dann ins „Intensiū“ ins benachbarte Hilden, bevor er sich zur Selbstständigkeit und dem eigenen Restaurant entschied. Er gilt als vielversprechendes Koch-Talent und wurde schon zum Newcomer des Jahres als Vertreter der „Next Generation“ tituliert.
Und jetzt also das „Zwanzig23“ – denn so heißt das kleine Lokal an der ebenfalls kleinen Brunnenstraße im Stadtteil Bilk, in dem viele Jahre griechische Küche serviert wurde. Insgesamt können 26 Gäste dort Platz nehmen, 14 am Tresen, zwölf an den Tischen. Gekocht wird direkt hinter dem Tresen, so dass alle Gäste sehen können, was Lukas Jakobi und sein Kollege Jonas Heggemann am Herd fabrizieren. „Der Tresen ist bei uns der Star“, sagt Jakobi. Für den Service ist Isabel Omozuwa zuständig, beide sind mit ihm aus Hilden nach Düsseldorf gekommen. Das Lokal ist mittwochs bis samstags geöffnet, sonntags sollen dort Events oder Kochkurse stattfinden.
Auf der Speisekarte stehen zwei Menüs: ein nicht-veganes, ein veganes. Beide gibt es in sechs oder neun Gängen (115 – 175 Euro, Kaffee und Wasser immer inkludiert). Der Küchenstil? „Anders, lecker, nicht belanglos, intensiv-würzig, regional-weltoffen“, umschreibt es der engagierte Spitzenkoch, der übrigens in der Corona-Zeit 130 Kilogramm seines Körpergewichts verloren hat. Als Gruß aus der Küche gibt es eine Bloody Mary aus roter Bete, die Lachsforelle kommt mit Kimchi auf den Teller, fermentierte Spargelabschnitte mit Röstkartoffeln und Miso, die Wagyu Zunge mit Brezel und Schwarzwurzel. Schon seit Anfang des Jahres fermentiert Jakobi seine Zutaten für die unterschiedlichen Menüs, einige brauchen sechs Monate „Reifezeit“. Die Zutaten stammen zu 80 Prozent aus der Region, zu 15 Prozent aus Nachbarländern, der Rest aus anderen Teilen der Welt. Jakobi ist wichtig, dass wenig Abfall anfällt, er will „zero waste“ arbeiten. Beispiel: Die Jakobsmuschel wird zu 100 Prozent verwertet – mit Fleisch, Muskel und Corail – und selbst die Schalen werden für die Essenz ausgekocht.
Und: Weil mittlerweile viele Gäste zwar reservieren, aber dann doch nicht kommen und somit als „no show“ gelten, muss man bei der Online-Reservierung seine Kreditkartenummer angeben. Wer nicht erscheint, zahlt 75 Euro pro Person.