Die jungen Weintalente Deutschlands
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INTERVIEW Kerstin Böhning | TITELFOTO birdyfoto
Im Gault&Millau Weinguide 2025 haben wir zum dritten Mal die Next Generation der deutschen Winzerinnen und Winzer ausgezeichnet. Diese aufstrebenden Talente aus den verschiedenen Anbaugebieten Deutschlands bringen mit frischen Ideen und großer Leidenschaft neue Impulse in den Weinbau und stehen für eine vielversprechende Zukunft. Heute stellen wir Ihnen im Interview Felix Heimes vom Weingut Würtzberg von der Mosel vor.
Was war dein Schlüsselmoment, Winzer zu werden?
Mein Opa war Hausarzt und hatte (s)eine Leidenschaft im Wein gefunden. Sein Motto war: Jeder sollte guten Wein trinken. Dafür ist er zu den Weingütern gefahren und hat die Keller durchprobiert. Die Fuder, die ihm geschmeckt haben, hat er gekauft und abgefüllt. Die Flaschen wurden dann kostenneutral an Freunde und Verwandte verteilt. Mein Opa war ein Genussmensch, der seine Liebe und Leidenschaft zum Naturprodukt Wein an uns weitergegeben hat.
Gibt es eine Rebsorte oder spezielle Art von Wein, die du gerne noch in deinem Portfolio hättest?
Ich bin privat ein großer Fan von Chardonnay – leider haben wir keinen im Sortiment. Das plane ich zu ändern: Wir haben im Jahr 2022 Chardonnay im Serriger Herrenberg (der erste bewirtschaftete Weinberg entlang der Saar) angepflanzt und somit kann ich in der Zukunft mit dieser Rebsorte arbeiten. Leider dauert es noch ein paar Jahre, bis wir den richtigen Ertrag daraus bekommen. Geplant sind klassischer Ausbau im Holz sowie Blanc-de-Blanc-Sekt.
Welches eher ungewöhnliche Weinpairing empfiehlst du zu einem deiner Weine, das überraschend gut harmoniert?
Eine gereifte Riesling Spätlese oder Auslese aus dem Herrenberg passt sehr gut zu gegrilltem Steak. Warum? Die Reife, die sich häufig durch Petrolnoten, Süße vom Honig & Trockenfrüchten zeigt, kombiniert mit der integrierten Restsüße und Säure passt super zu den rauchigen und speckigen Noten des Fleisches. Probieren Sie es mal aus!
Welche Werte treiben dich an?
Meine Philosophie orientiert sich an Low-Intervention-Weinbereitung und daran, das Beste aus dem zu machen, was die Steilstlagen uns von Jahr zu Jahr geben. Das heißt, Weine auf höchstem Niveau zu erzeugen, die Spaß machen, jetzt Trinkfreude bereiten und zudem Potenzial haben, weiter zu reifen. Eigentlich auch genau das, was ich selbst gerne im Glas habe.
Wie findest du die Balance zwischen deinem Beruf und deinem persönlichen Leben?
Für mich ist der stetige Kontakt zu Freunden und meiner Familie sehr wichtig. Auch in Zeiten, in denen wenig Zeit (Traubenlese) für gemeinsame Treffen bleibt, sind wir ständig in Kontakt über FaceTime & Co. Meine Hündin Nova gibt mir eine super Balance zwischen meinem Beruf und meinem persönlichen Leben.
