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TEXT Gault&Millau Deutschland | FOTO René Flindt
Die Liste der berühmten Söhne und Töchter der niedersächsischen Kleinstadt Friesoythe ist überschaubar. Einer der letzten Einträge jedoch ist jemand, der es zu echtem kulinarischem Ruhm gebracht hat: Nachdem Thomas Imbusch das Bremer Park Hotel verlassen hatte, ging es für den 1987 geborenen Koch mit der Anstellung in Christian Baus Victor’s Fine Dining direkt in eine Küche der absoluten Weltklasse. Nach einem Stopp im Hamburger Off-Club gründeten er und seine Frau Sophie Lehmann 2018 das erfolgreiche 100/200 Kitchen, das hier als Adresse für nachhaltigen Genuss der Spitzenklasse inzwischen nicht mehr wegzudenken ist.
Thomas Imbusch Empfehlungen:
Dieter Sanchez
Langhorner Chaussee 174
22415 Hamburg
dietersanchez.de
@dietersanchezhh
Das Dieter Sanchez ist ein absolutes Unikum! Hier gibt es in schräger, liebevoller Atmosphäre grandios perfektes American Diner Food.
Mir haben es besonders die – im wahrsten Sinne des Wortes – geilen „Porno Fritten“ mit wütenden Toppings angetan. Aber auch die liebevoll „Uboote“ genannten Philly Cheesesteaks, das Pulled Pork aus dem Josper Grill oder die Tacos sind super. Dazu Tankbier aus Pilsen und eine Partie Vier gewinnt, schon ist alles ist in bester Ordnung in dem kleinen, skurril-fanatischen Kosmos.
Oldtimer Tankstelle – Erfrischungsraum
Billhorner Röhrendamm 4
20539 Hamburg
tankstelle-brandshof.de
@oldtimertankstelle
Das hier ist eine echte Tankstelle, ein absolutes Original aus den 1950er-Jahren. Schon allein das Ambiente ist der Wahnsinn: Mettbrötchen, Eiersalat und Kaffee aus der Pumpkanne. Lieben gelernt haben wir den Erfrischungsraum in der Bauphase unseres Restaurants. Zusätzlich
zu den traditionellen Kleinigkeiten gibt es hausgebackene Kuchen und einen Mittagstisch. Natürlich stehen neben den Klassikern auf dem Parkplatz auch immer welche auf der Karte: Frikadellen, Riffelfritten und Kartoffelsalat mit Bockwurst zum Beispiel.
Aivy Cà Phê
Jenfelder Allee 55
2043 Hamburg
aivycaphe.business.site
@aivycaphe
Restaurantguide2023.indb
Hier gibt es die beste Pho, die ich
je gegessen habe: starke Knochenbrühe vom Rind mit ordentlich Druck und viel Umami. Die Produkte sind von allerbester Güte und trotzdem ist dieser Ort noch immer absolut unterschätzt. Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube, die Mama kocht und ihre Kinder helfen ihr. Besonders hinreißend sind übrigens auch die Baguettes mit Schweineleber und Koriander. Authentisch, extrem lecker und überaus freundlich. Den abschließenden kalten Kaffee mit süßer Kondensmilch muss man probieren: Zieht zwar am Zahn, ist aber in jedem Fall einzigartig.
Veddeler Fischgaststätte
Tunnelstraße 70
20539 Hamburg
veddeler-fischgaststaette.de
@veddelerfischgaststaette
Ein „Hamburgensie“ mitten auf der Veddel, umgeben vom schweren Hafenverkehr. Hier gibt es noch Backfisch wie vor knapp 100 Jahren: super dünner, krosser Teig, saftig und viel. Es sollte erwähnt werden, dass die Kategorien „Baby“, „klein“ und „normal“ für die schwer körperlich ackernden Hafenarbeiter gelten, die pro Mahlzeit ohne Probleme 5000 Kilokalorien benötigen.
Man isst hier mit zwei Gabeln, den Stammtisch dürfen nur Bekannte des Hauses besetzen. So kann es auch gut sein, dass man mit Unbekannten an einem Tisch sitzt. Also: hinsetzen, Schnauze halten, essen und nett Danke sagen.
Pizza Social Club
Mühlenkamp 29
22303 Hamburg
pizzasocialclub.de
@pizzasocialclub_hh
Der Pizza Social Club ist einfach das, was er ist, und besticht mit dem, was er am besten kann: neapolitanischer Pizza samt ordentlicher Drinks und starkem Ambiente. Hinzu kommen gute, hochwertige Zutaten, vernünftiges Handwerk und der Verzicht auf irgendwelche von Trends getriebenen Experimente. Eine kurze Auszeit im PSC ist immer eine Wohltat für mich. Mein persönlicher Favorit ist die Pizza mit Lardo und dazu ein Espresso Martini; das geht einfach immer!
Der erdbeerfressende Drache
Alsterufer 3
20354 Hamburg
dererdbeerfressendedrache.de
@dererdbeerfressendedrache
Als ich damals nach Hamburg gekommen bin, hat Torsten Gillert noch mit viel Kreativität und geilem, echtem Handwerk das Artisan in der Schanze verantwortet. Danach ging es für ihn auf die MS Europa und nun führt er dieses wunderbare Restaurant mit dem ungewöhnlichen Namen an der Alster. Sein Konzept ist stark von der japanischen Gastronomie geprägt und besticht durch die weltoffene, legere und wirklich gute Küche. Es macht einfach Spaß hier und ist im besten Sinne des Wortes ungezwungen. Reservierungen sind möglich, aber einige Plätze bleiben immer frei für Walk-ins.